Freitag, 25. Januar 2008

Sturm

Mittwoch abend begann es, aufzufrischen. Maria und ich haben einen wunderschoenen Spaziergang an der Promenade gemacht und den Wind um unsere Nasen pfeiffen lassen. Ich habe es genossen, so wie frueher im Oktober auf dem Deich an der Elbe. In der Nacht schreckte mich ein furchtbar lauter Donner aus dem Schlaf. Das Gewitter zog relativ schnell vorbei und wurde von einem Sturm abgeloest, wie ich ihn noch nie zuvor bewusst erlebt habe. Schon vom Fruehstuecksraum aus konnten wir beobachten, wie sich die Wellen an der Uferpromenade gebrochen haben. Zwei Touristen wurden pitschenass! Bevor wir zur Schule gegangen sind, haben wir von der Sonnenterasse aus ein paar Fotos gemacht. Der Wind nahm mir fast den Atem, so stark blies er mir entgegen. Es war nicht moeglich die Fotos zu machen ohne sich zwischendurch zum Luftholen abzuwenden.
Heute stand in der Zeitung, dass die Wellen sogar ein Auto von der Fahrbahn ins Meer gefegt haben. Gluecklicherweise konnte der Fahrer gerettet werden und war nicht einmal verletzt. Gestern nach der Schule habe ich ein kleines Video mit meinem Fotoapparat gedreht. Um einen Eindruck der Perspektive zu haben muss man wissen, dass die kleine Mauer im Hintergrund, an der sich die Wellen brechen, circa brusthoch ist...




Schon heute kam die Sonne wieder zum Vorschein und das Meer hat sich weitestgehend beruhigt. Es ist schon spannend, wie schnell sich das Wetter auf so einer kleinen Insel aendert!

In der Schule mache ich gute Fortschritte. Mary, meine Lehrerin, meinte heute, dass sich mein Wortschatz ziemlich erweitert habe. Ich empfinde das nicht ganz so stark, stelle aber auch fest, dass es mir wesentlich leichter faellt zu sprechen und vor allem, dass sich meine Grammatik verbessert hat. Wir haben sogar eine neue Struktur gelernt, die ich vorher noch nicht kannte. Anfang der Woche habe ich angefangen, Pompeji auf Englisch zu lesen, und finde es ziemlich spannend. Nicht nur, weil ich den Inhalt ganz gut verstehe, sondern auch, weil es unheimlich gut geschrieben ist und ich entdecke, dass das wegen der verwendeten Grammatik so ist. Englisch ist schon eine tolle Sprache, wenn man sich ein wenig mehr damit auseinandersetzt.

Im Hotel sind neue Gaeste angekommen. Mit Selonge und Freddy aus Portsmouth, beide Anfang 70, haben wir uns Mittwoch abend sehr nett unterhalten. Da gab es eine kleine Weinprobe in Ninas Bar (im Hotel), in der maltesische Weine ausgeschenkt wurden. Nach dem Dinner wollte ich meine Hausaufgaben in der Piano Bar machen. Es ging auch ganz gut voran bis ich mich entschlossen hatte, auf den frei gewordenen Platz neben Selonge zu wechseln. Wir begannen sehr schnell ein Gespraech, waehrend ihr Mann ausfuehrlich die Zeitung studierte. Am Ende der 1 1/2 Stunden hatte sie, als ehemalige Lehrerin, ein furchtbar schlechtes Gewissen, mich von den Hausaufgaben abgelenkt zu haben. Ich habe sie schnell beruhigt und erwidert, dass Sprechen und Hoerverstaendnis einen wesentlichen Teil meiner Pruefung ausmachen und ich das Gespraech sehr genossen habe. Die Hausaufgaben habe ich dann noch fertig gemacht, nachdem sie ins Bett verschwunden waren. Ich mag diese Abende. Heute haben wir festgestellt, dass wir in einem englischen Hotel niemals den Vorteil haetten, auf so viele Englaender zu treffen, da dort ja mehr auslaendische Touristen sind und die Geschaeftsleute meist keine Zeit haben, abends in einer Hotelbar zu relaxen. Von daher ist Malta wirklich optimal zum Englisch lernen.

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