Dienstag, 8. Januar 2008

Erster Schultag, Umzug und Raffle

Auch wenn es mir einige von Euch nicht glauben werden: Heute morgen bin ich um 07:00 Uhr aufgestanden, ein paar Runden geschwommen und nach einem ausfuehrlichen Fruehstueck um 09:00 Uhr in der Schule gewesen. Dort habe ich endlich meine Unterlagen bekommen und die Bestaetigung, dass ich erst um 10:50 Uhr erwartet werde. Das gab mir genuegend Zeit, den naechstgelegenen Supermarkt zu suchen und endlich ein paar Getraenke einzukaufen. Minibars sind zwar ganz nett, aber auf Dauer doch ziemlich teuer.

Zurueck in der Schule wurde mir ploetzlich bewusst, wie klein die Welt doch ist. Nichtsahnend lief mir ploetzlich eine ehemalige Kollegin ueber den Weg, mit der ich noch bis Weihnachten in einer Abteilung gearbeitet habe. Viel Zeit zum Reden blieb uns nicht, da sie in ihren Kurs musste und ich mit 5 Mitstudenten in meinen Pre-Test. Zwei Stunden spaeter hatte ich mein Ergebnis. Ich habe mich ganz gut geschlagen und darf mit Alexia, einer 19-jaehrigen Franzoesin, den CAE-Kurs besuchen. Unsere Lehrerin ist Mary, eine Halb-Britin, Halb-Malteserin im Alter meiner Eltern, die fast ihr gesamtes Leben in England verbracht hat. Etwas Besseres haette mir nicht passieren koennen. Intensivunterricht und kein Deutscher im Kurs! Zum Einstieg haben wir eine Stunde Smalltalk zum Kennenlernen gemacht. Richtig los geht es dann morgen wenn wir unsere Buecher haben.

Nach der Schule habe ich die Nachmittagssonne auf einer Bank an der Uferpromenade Sliemas genossen - im T-Shirt wohlgemerkt - Tagebuch geschrieben und an Euch arme im kalten Deutschland zurueckgebliebenen Menschen gedacht. Ich druecke Euch ganz fest die Daumen fuer einen milden Winter.

Nach einem kurzen Abstecher im Internetcafe stellte ich bei meiner Rueckkehr im Hotel fest, dass schon alles fuer meinen Umzug arrangiert war. Mein neues Zimmer ist im 6.Stock des Preluna Tower, hat einen Balkon, helles Parkett und einen grossen Fernseher. Dafuer steht nur ein franzoesisches 1,40 m Bett darin, aber als Single ist das eh besser als zwei `normale` Betten, die eh nur Platz wegnehmen. Ich war gluecklich, Mr. Martin von der Rezeption ebenfalls (insbesondere nachdem er sein Trinkgeld erhalten hatte) und die gesamte Geschichte brachte mir mit ihm einen aufmerksamen Mitarbeiter ein, der mich immer persoenlich freundlich gruesst und jeden Morgen nach meinem Wohlergehen fragt. Ich muss immer noch schmunzeln waehrend ich das hier schreibe.

Nach dem Umzug war ich bei einem Willkommenstreffen in der Hotellounge. Bei einem Glas Rotwein wurde uns ein kurzer Film gezeigt und die Geschichte des Hotels erzaehlt (der alte Teil wurde tatsaechlich bereits in meinem Geburtsjahr gebaut). Und dann lernte ich sehr anschaulich die Bedeutung des Wortes Raffle kennen, als Lose an uns verteilt wurden und ich den ersten Preis gewann: Ein a-la-carte Dinner fuer 2 Personen in einem der Spezialrestaurants des Hotels. Die Karte sah sehr excellent aus. Ich werde morgen berichten wie es war.
Die Lotterie gab Gelegenheit zu Gespraechen unter den Gaesten und flugs waren wir beim Abendbuffet zu dritt: Eine (weitere) Mary aus Manchester, Maria, eine Italienerin aus Deutschland, die auch an meiner Schule ist, und ich. Wir haben tatsaechlich durchgehalten und den ganzen Abend nur Englisch gesprochen.

Danach ging es zur Schule zurueck, wo ich mit Alexia zum Willkommensabend der Schule verabredet war. Sie hatte ihre Mitbewohnerinnen im Schlepptau, eine Koreanerin und eine weitere Deutsche. Zum Willkommensabend sind wir dann doch nicht gewesen, weil der einfach zu langweilig aussah. Stattdessen sind wir eine Stunde am Meer spazieren gegangen und haben uns praechtig unterhalten; wieder ohne ein deutsches Wort. Es geht also doch wenn man nur will, auch an einer Schule, an der ueberwiegend Deutsche sind.

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