Mittwoch, 13. Februar 2008

Freitag, 08.02. Urlaub im Urlaub

Mary wollte fuer ein verlaengertes Wochenende in ihre alte Heimat England, so dass wir die Wahl hatten, einen Vertretungslehrer zu bekommen oder den Tag in der letzten Woche nachzuholen. Wir entschieden uns fuer Letzteres und hatten dadurch einen Tag "holiday"!

Den Vormittag nutzte ich, um endlich meine Waesche wegzubringen und danach dem Palazzo Parisio in Naxxar einen Besuch abzustatten. Der Waschsalon hier ist echt praktisch, da man nicht die ganze Zeit neben der Maschine sitzen muss sondern ein freundlicher Bediensteter die Arbeit fuer einen erledigt. Ein paar Stunden spaeter kann man die saeuberlich zusammengelegte Waesche sauber wieder mitnehmen und sich (gegen einen geringen Aufpreis) sogar buegeln lassen.

Der Palazzo Parisio ist eine beeindruckende Wohnresidenz aus dem 18. Jh. mit einem wunderschoenen Barockgarten. Marmor, Moebel und (Moreno-)Glas wurden allesamt aus Italien eingeschifft. Ungluecklicherweise erlitt der stolze Erbauer auf der Eingangsschwelle einen Herzinfakt, gerade als er mit seiner Frau das neue Domizil beziehen wollte. Sie zog es daraufhin vor, doch in ihrer alten Residenz zu bleiben, so dass der Palast nie wirklich bewohnt wurde.

Mittags zogen dunkle Wolken auf und es begann, fuerchterlich zu regnen und zu stuermen. Schon seit Aschermittwoch war es deutlich kuehler geworden, so dass wir nun letztlich doch noch unsere Schlechtwetterfront bekamen, die (fast) den gesamten Januar ausgeblieben war. Ich machte gute Mine zum boesen Spiel, liess mein schickes Kleid zu Hause (es war wirklich nichts fuer kurze Aermel) und ging in abends in "normalem" Outfit ins Manoel Theater - wie auch Sylvia und Maria (warum habe ich nur meinen Blazer zu Hause gelassen?). Unsere Entscheidung erwies sich als goldrichtig, das das Theater offensichtlich nicht geheizt wird.

Das Stueck selbst war klasse. "Glourious" handelt von der wahren Geschichte der amerikanischen Sopranistin Florence Foster Jenkins, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts grossen "Ruf" erlangte und regelmaessig vor ausverkauften Haeusern (zuletzt sogar in der Carnegie Hall) spielte - obwohl sie keinen Ton so wirklich traf... Das Stueck war super umgesetzt und die Hauptdarstellerin wirklich brilliant - wir haben Traenen gelacht. Anders als bei Shakespeare war die Sprache modern und daher gut zu verstehen, nicht zuletzt Dank der klaren Aussprache aller Schauspieler. Ich bin wirklich froh, dass wir uns diesen Theaterbesuch gegoennt haben.

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